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musicals - Heft 128 Dezember 2007 / Januar 2008 - S. 26

Rubrik: Ausbildung


(Hoch-)Schul-Nachrichten

Neuigkeiten aus Hochschulen und Musicalschulen




"Also Liebe"

Hamburg School of Entertainment



Foto: Martin Ewert


Am 15. Oktober präsentierten die diesjährigen Absolventen der Hamburg School of Entertainment nach dreijähriger Ausbildung zum Musiktheaterdarsteller eine musikalische Revue mit dem Titel „Also Liebe“ im Schmidts Tivoli. Der Theaterabend hatte das schönste Gefühl der Welt zum Thema und zeigte die unterschiedlichen Ebenen, in die sich die starke emotionale und auch irrationale Zuneigung auffächern lässt. Dazu gehörte neben der unmöglichen Liebe, der misslungenen Liebe oder der Liebe zur Musik auch die Liebe im Musical.
Thomas Matschoß, Bereichsleiter für das Fach Schauspiel, entwarf und inszenierte einen musikalischen und unterhaltsamen Abend, in dem die Absolventen mit ihrem Repertoire, das Schauspiel, Tanz und Gesang umfasst, im Mittelpunkt standen. Das machten die Nachwuchskünstler auch zu Beginn des Programms deutlich. Sie geben dem Publikum einen Einblick in die Gefühlswelt von Musiktheaterdarstellern, die vor der Premiere zwischen privaten Emotionen und dramaturgischen Gefühlen schwanken und ihrer Professionalität schließlich den Vorrang geben müssen. Mit dem Musical-Titelsong „A new world“ [Choreographie Anja Launhardt] als Eröffnungslied bot das komplette Ensemble dann – live begleitet von einer Band unter der Leitung von Andrea Simmendinger – den ersten Themenbeitrag dar. „Liebe oder warum Männer niemals zurückrufen“ war der Comedy-Beitrag, mit dem Andrea Hupe und Wibke Kienle in der Rolle zweier Wissenschaftlerinnen zeigten, dass Männer – gemessen an den Erwartungen, die Frauen an sie stellen – aufgrund ihres spezifisch ausgeprägten Hormonhaushaltes und der sparsamen Ausstattung mit Botenstoffen eigentlich als beziehungsunfähig einzustufen sind. Die Liebe zu sich selbst thematisierte Andrea Hupe sehr gelungen mit „Mein Körper und ich“ aus „Babytalk“. Als Duettpartnerin in der Rolle des widerspenstigen Körpers begeisterte Tahere Nikkhoyemehrdad. Bei einer Collage zum Thema „Liebe im Musical“ demonstrierten Tonia Altmann als hübsche, bayerisch sprechende Lieblingsbesetzung eines Musicalproduzenten, Juliane Steiner als Zweifel hegende Tanzlehrerin und Mario Saccoccio als eifriger Tanzschüler gemeinsam ihr komödiantisches Talent. Gleiches galt für Manuel Ettelt, der einen spröden und aufgebrachten Zuschauer spielte.
Musikalische Highlights waren die Ensembledarbietung „All I Do“ aus „Singin´ in the rain“ und der „Zellenblocktango“ aus „Chicago“ [beide Nummern Choreographie Anja Launhardt], unter anderem mit Maika Viehstädt und Cornelia Uttinger. Bei der schmissigen Interpretation von „Nie wieder Ti Amo“ aus „Heiße Ecke“, der Eigenproduktion des Hauses, fielen unter anderem Julia Behrens und Sylvie-Marie Schneider positiv auf. Nina Weggen erhielt verdientermaßen einen tosenden Applaus für „Ich weiß nicht, zu wem ich gehöre“ von Friedrich Holländer. Eine ähnlich ansprechende Solo-Darbietung gelang Vanessa Heid mit „One night only“ aus „Dreamgirls“. Insgesamt erlebte das Publikum einen unterhaltsamen Abend.

Martin Ewert

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